Die Geschichte des Mokassins ist ein Wild-West-Abenteuer

Sie gehören zu den ältesten Schuhmodellen der Welt und garantieren Ihnen ein leises Anschleichen: Die Mokassins. Die amerikanischen Ureinwohner trugen sie schon vor Jahrhunderten und in der Gegenwart werden sie in verschiedensten Formen und Farben angeboten. In diesem Blog-Beitrag können Sie erkunden, welches Geheimnis ihr Erfolg birgt und wie die weichen Slipper dereinst über den Atlantik ins alte Europa gelangten.

Wald-, Berg- oder Großstadt-Indianer: Mokassins sind zeitlos

Wer in den Wäldern Nordamerikas einem Wapiti nachstellte, durfte kein Trampeltier sein. Die Ureinwohner der Neuen Welt trugen deshalb aus Leder gefertigte Schuhe ohne Sohlen - knackende Äste unter dem Schuhwerk hätten den Jagderfolg vereitelt und die abendliche Mahlzeit spartanisch aussehen lassen. Mokassins-Schuhe mussten weder besonders lange haltbar sein noch die Füße wärmen, daher wurden sie in Massen und ohne reichhaltige Verzierungen hergestellt.

Archäologische Funde beweisen, dass während der Wanderung zum Winterquartier mehrere paar Schuhe verschlissen wurden - die Algonkin-Indianer formierten - schuhtechnisch gesehen - die erste Wegwerfgesellschaft der Menschheit. In den Appalachen oder Rocky Mountains hatten die Mokassins der Indianer mehr auszuhalten. Daher unterlegten die Näherinnen den Schlupfschuh mit einer Rohleder-Laufsohle.

Diese Bergmokassins gelten als die tatsächlichen Vorläufer der heute verwendeten Modelle. Weil asphaltierte Straßen und der Nachhaltigkeitsgedanke dieser Tage das Kaufverhalten beeinflussen, ist ein moderner Mokassin auf Langlebigkeit ausgerichtet. Das Prinzip des Lederschuhs, der sich wie eine zweite Haut an den Fuß anpasst, gilt jedoch immer noch.

Über England nach Kontinentaleuropa oder: Wo Leder-Mokassins als "schick" gelten!

Als die englischen Siedler nach Amerika auswanderten, stempelten sie die Indianer als wild und kulturlos ab. Doch ihre Schuhe beeindruckten die Briten immens. Sie erkannten den Vorteil der Mokassins und übersandten den daheimgebliebenen Familienmitgliedern einige Exemplare. Das typisch britisch-nasskalte Wetter machte den Outdoor-Gebrauch zwar unmöglich, aber für das traute Heim schienen sie geradezu ideal. Mokassins als Hausschuhe kamen groß in Mode und weil sie den Fuß in keine starre Form pressen, verliebten sich Menschen mit Platt-, Spreiz- und Senkfüßen in die Neuheit aus Übersee. Um den Schuh an die quirligen, dreckigen Straßen des alten Europa anzupassen, statteten ihn Schuster mit einer stabilen Sohle aus und machten die neue Fußbereifung somit großstadtkompatibel.

Mittlerweile sind bequeme Mokassins in verschiedenen Varianten erhältlich. Als Hirschlederschuhe sind die Mokassins besonders weich. Darüber hinaus werden sie auch aus Velourleder, Glattleder, Nubukleder oder aus Kunststoffen getragen und sind somit für vielfache Anwendungsbereiche bestens geeignet.

Wegen des unkomplizierten Schlupfprinzips und der Assoziation mit dem freiheitlichen, romantischen Abbild des Wilden Westens wurden und werden Mokassins als Freizeitschuhe angesehen. Sie sind bequem und für Spaziergänge über längere Distanzen hervorragend geeignet. Als Schönwetter- und Freizeitschuh haben die Mokassins der Indianer jedoch mittlerweile alle Teile der Welt erobert und viele der Stämme überlebt, die sie vormals erfunden hatten.

Reinschlüpfen und wohlfühlen: Bequemlichkeit an den Füßen

Mokassins für Herren und Damen sind vor allem als flacher Halbschuh in drei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.

  • So wird er gerne zu legeren, privaten Anlässen getragen. Das angenehm weiche Leder macht Socken unnütz und beugt bei guter Qualität einem Schweißfuß vor.
  • Eine Weiterentwicklung stellt die Mokassins Stiefelette dar. Der knöchelhohe Halbschuh zeigt viel Bein. Gerade als Damenschuhe sind jene Bootees populär, sorgen sie doch für ein angenehmes Fußklima und garantieren auch während der kühleren Temperaturen in Frühjahr und Herbst warme Zehen. Dass die halbhohen Mokassins den Fuß insgesamt zierlicher erscheinen lassen, macht sie unter weiblichen Trägerinnen begehrt.
  • Vor allem in kalten Regionen wird auch gerne ein richtiger Mokassin Stiefel angezogen. Die Indianer hätten über das letzte der drei Mokassin-Modelle nicht schlecht gestaunt, war ihnen doch der Stiefel als Schuhwerk gänzlich unbekannt. Ein Schaft verlängert den Schlupf des Schuhs und macht den Mokassin Stiefel mitsamt seiner stabilen Sohle für Aktivitäten im Außenbereich optimal. Mokassins für Damen, die bis zu den Knien reichen sind zumeist mit alten Quill-Ornamenten verziert und werden in Europa irrtümlicherweise als Inbegriff des traditionellen indianischen Schuhwerks angesehen.

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