Hammerzehen sind weit verbreitete Fußfehlstellungen vor allem bei Frauen. Dieser Makel tritt anfangs zwar nicht so gravierend in Erscheinung, aber kann bei Nichtbehandlung zu schweren Schäden am Fuß führen. Schmerzende Druckstellen, Schwielen und Hühneraugen sind die Folge. Wie man Hammerzehen früh erkennt und ihnen den Kampf ansagt, wollen wir in diesem Beitrag klären.
Hammerzehen oder Krallenzehen erkennen
Hammerzehen oder Krallenzehen kann man leicht an der sehr augenfälligen Deformation erkennen. Weisen die Zehenmittelgelenke des Fußes eine permanente Beugung auf, so ist das ein untrügliches Zeichen für Hammerzehen oder Krallenzehen.
Hammerzehen oder Krallenzehen, was ist der Unterschied?
Während die Begriffe Hammerzehen und Krallenzehen häufig synonym verwendet werden, haben diese beiden Krankheitsbilder eine unterschiedliche Ausformung.
Beim Hammerzeh ist entweder das Mittelgelenk oder das Endgelenk des Zehs von einer dauerhaften Versteifung betroffen, wobei die Zehenspitze dann wie ein „Hammer“ senkrecht auf dem Boden auftritt. Im Gegensatz dazu haben bei Krallenzehen die Zehenspitzen keinen Kontakt mehr zum Boden. Das ist auf eine starke Überdehnung, der Zehengrundgelenke zurückzuführen, wodurch sich dann die Gelenke nach oben verformen und die Zehen frei in der Luft schweben.
Ursachen zur Entstehung von Hammerzehen?
Die Entstehung von Hammerzehen wird durch viele Faktoren begünstigt:
- Zu enge Schuhe
- Fußfehlstellungen wie Hallux Valgus, Plattfüße, Spreizfüße
- Gelenkkrankheiten wie Rheuma oder neurologische Störungen
Hauptursache für Hammerzehen ist falsches Schuhwerk. Zu enge Schuhe und ein hoher Absatz bringen die Füße in eine unnatürliche Stellung, wodurch die Zehen vorne gegen den Schuh stoßen und sich mit zunehmender Zeit verformen. Begünstigt durch Bewegungsmangel verkümmern wichtige Fußmuskeln, die den natürlichen Bewegungsapparat stützen, wodurch dann Hammerzehen oder Krallenzehen entstehen.
Bereits bestehende Fußverformungen, wie Plattfüße oder Spreizfüße, können durch die unnatürliche Belastung der Füße die Zehengrundgelenke beschädigen und ebenfalls zu Hammerzehen führen. Des Weiteren können Nervenschädigungen oder chronische Entzündungen ursächlich für Hammerzehen oder Krallenzehen sein.
Welche Symptome treten auf?
Bei Hammerzehen oder Krallenzehen stören sich Menschen häufig am optischen Eindruck. Im Frühstadium können die Zehen noch per Hand durch Massieren wieder in den Normalzustand versetzt werden und es treten auch keine Schmerzen auf, doch mit zunehmender Verformung und Versteifung der Zehen benötigen sie mehr Platz im Schuh und Stoßen gegen die Schuhdecke.
Durch Reibung entstehen dann schmerzhafte Reibestellen, die zu Hornhautbildung an den betroffenen Stellen führen. Durch den ständigen Druck durch das Schuhwerk wird ebenfalls die Entstehung von Hühneraugen begünstigt. Mit fortschreitender Entwicklung der Fehlstellung deformieren sich die Zehen und sind nur noch wenig beweglich. Verklemmen sich die Zehen ineinander kann es zum Herausrutschen der Zehen aus den Gelenken kommen und somit zu einer Verschlimmerung der Fehlstellung.
Hammerzehen behandeln
Die Behandlung von Hammerzehen oder Krallenzehen kann auf zweierlei Weise stattfinden: operativ oder konservativ.
Konservative Behandlung
Zur Konservativen Behandlung von Hammerzehen oder Krallenzehen bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, solange der Fuß mit eigenen Händen wieder in den Normalzustand versetzt werden kann. Dazu zählen unter anderem:
- Fußgymnastik: Spezielle Übungen, um die Fußmuskulatur zu stärken
- Orthopädische Einlagen bei Fußverformungen wie Spreizfüßen
- Weiche Schuhe mit Polsterungen für den Zehenbereich zur Entlastung der Druckstellen
Sind die Verformungen der Zehen so weit fortgeschritten, dass sie sich nicht mehr händisch korrigieren lassen, ist nur noch ein operativer Eingrifft notwendig, um die Beschwerden zu lindern. Bei diesem Eingriff wird ein Teil des Knochens entfernt, damit die Zehen wieder ihre natürliche Form erhalten. Häufig ist bei Hammerzehen oder Krallenzehen eine operative Maßnahme unumgänglich, da sich die Zehenfehlstellung mit der Zeit unumgänglich weiter verschlimmert.
Vorbeugung von Hammerzehen oder Krallenzehen
Um nicht Gefahr zu laufen Hammerzehen oder Krallenzehen zu bekommen, sind folgende vorbeugende Maßnahmen empfehlenswert:
- Meiden Sie zu enge Schuhe! Das heißt, der Schuh soll nicht nur in der Länge optimal sitzen sondern auch in der Breite. Dazu bietet Schuhfachhandel Bequemschuhe in verschiedenen Weiten an. Die Weiten G und H gelten dabei als äußerst komfortabel.
- Keine hohen Absätze! Zumindest sollten Pumps nicht ständig getragen werden. Gönnen Sie Ihren Füßen regelmäßige Ruhepausen, damit die Fußmuskulatur vor allem in den Zehen wieder aktiviert wird.
- Regelmäßige Fußgymnastik! Trainieren Sie Ihre Fußmuskulatur mit gezielten Übungen für Zehen, Ballen- oder Fersenbereich, damit Sie weiterhin die Schuhe tragen können, die Ihnen gefallen!
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